Sonntag, 23. März 2008

Trial in der Schule

Heute bin ich auf ein hochinteressantes Projekt aufmerksam gemacht worden. An der Wilhelm-Busch-Schule in Hagen wird zur Zeit im Rahmen des Sportunterrichts ein Trialkurs angeboten. In Zusammenarbeit mit der Firma Beta, die in ihrem Förderprogramm normalerweise Trial-Clubs unterstützt, hat der Sonderpädagoge (mit Schwerpunkt Sport) Markus Kaiser, für zunächst ein Jahr, eine Trial-AG ins Leben gerufen. Danach ist geplant, die bis dahin leihweise zur Verfügung gestellte Beta REV-3/125 mit Hilfe von Fördergeldern und Spenden zu erwerben und damit dieses Angebot fortzuführen.
Trialfahren hat sich in den letzten Jahrzehnten als geeignete Maßnahme erwiesen, um Kindern und Jugendlichen im Umgang mit Technik und sportlicher Herausforderung, Selbstwertgefühl zu vermitteln. Im Gegensatz z.B. zu Fußball, Kampfsport oder anderen kompetitiven Sportarten, in denen der Erfolg in erster Linie im Überwinden des Gegners liegt, muß man beim Trial Ziele setzen und eigene Lösungswege erarbeiten. Dabei gilt es die eigenen Ressourcen und Defizite auszuloten, man erfährt oftmals die Hilfe in der Gruppe und später die gemeinschaftliche Anerkennung der Leistung. Außerdem hat Trialfahren auch einen verkehrserzieherischen Effekt, denn es vermittelt grundlegende Dinge zur Fahrphysik, die oftmals selbst gestandene Motorradfahrer nicht wissen.
In der heutigen Zeit sind solche Projekte eher selten, da Motorsport bei der breiten Gesellschaft häufig auf Ablehnung trifft. Daher freut es mich um so mehr, das es der Trialsport in das Angebot einer Schule geschafft hat.


Übergabe des Trialmotorrades (v.l.): Markus Kaiser,
Peter Dühlmeyer (Beta), Michael Tholl (Fa. Andree);
(c)mit freundlicher Genehmigung Betamotor Deutschland

Lieber Leser, sie werden mich zwar nun für bescheuert erklären, wenn ich nun hier schreibe etwas ähnliches in meiner Jugend erlebt zuhaben. Wahrscheinlich werden sie sogar sagen:"Man, der Oldschool gibt zu jedem Scheiß seinen Senf dazu!", aber es ist wahr, ich habe damals auf meiner Schule einen Trialschnupperkurs organisiert. Es war 1988, als ich das Triallehrbuch von Felix Krahnstöver mit Heißhunger verschlungen hatte, als ich auf die Idee kam, mich an Hans Cramer vom MSC Porz zu wenden, um einen Einführungslehrgang für unsere Schule zu organisieren. Von Seiten der Sportlehrer kam keine große Unterstützung trotzdem bekam ich eine kleine Gruppe von Interessierten aus unserer Schule und sogar aus der benachbarten Gesamtschule zusammen. Ich kann nicht mehr genau sagen, wer und wieviele damals dabei waren, aber neben einigen erfahrenen Straßenfahrer/Tourenfahrern waren auch einige Schulkameradinnen dabei, die bis dato noch nie auf einem motorisierten Zweirad gesessen hatten. Nach dem etwa dreistündigen Kurs konnten aber alle das Motorrad bedienen und sicher Bergauf und -abfahrten meistern. Es war schon beeindruckend, wie sicher selbst die absoluten Anfänger nachher mit der Trialmaschine fahren konnten.
Wenn es klappt, werde ich an dieser Stelle demnächst ein paar "Erfahrungsberichte" von den damaligen Teilnehmern hier veröffentlichen. Stay tuned......

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Das finde ich ist wirklich eine super Sache. Es wäre wünschenswert, wenn es soetwas öfters geben würde.

Zu meiner Realschulzeit (auf'm Dorf) gabs etwas ähnliches: Eine Mofa AG, in der die Teilnehmer den Mofa Führerschein erwerben konnten.

Gruß,

Marc von Das Motorrad Blog