Sonntag, 5. Juli 2009

Bergische Impressionen II

Heute morgen hat mich die "senile Bettflucht" ergriffen und ich bin vor meiner Familie aufgestanden, um vor dem Brötchenholen noch eine kleine Runde zu drehen. Dazu sollte mich mein Weg über Straßen der letzten Kategorie nach Lindlar und zurück führen.

Was man nicht alles macht, um den Portraitspiegel an der Handycam zu nutzen!

Zunächst galt es erstmal der Raider was zu futtern zu geben, also runter zur Tankstelle und ihr ein erlesenes Gemisch kredenzt. Dabei eine alte Bekannte getroffen und sie genötigt ein paar Bilder von mir zu schiessen.

Die Raider ist voll, ab geht es Richtung Lindlar!

Der Einstieg in die Tour fand am Aldi in Steinenbrück statt, ich folgte der Holzbachtalstraße bis Kreuzhäuschen und bog dort links Richtung Hohkeppel ab. Auf dem Bergrücken bietet sich dabei ein wunderbarer Blick ins Aggertal, im weiteren Verlauf kommt man noch bei einer Tierarztpraxis vorbei, wo Wegekreuz und Pferde treffliche Photomotive abgeben.

Die Gegend rund um Overath ist ein Eldorado für Pferdeliebhaber, etliche Reiterhöfe sind hier angesiedelt und auch ein Tierarzt speziell für Pferde ist hier zu finden.


Wegekreuze sind weit verbreitet.

In Hohkeppel bieten sich zwei Möglichkeiten Richtung Lindlar zu fahren, einmal der Vorfahrtsstraße folgend ins Tal nach Vellingen, und dort der Landstraße folgen, oder gerade auf der Höhenstraße bis Klespe bleiben.
Von Hohkeppel wußte ein ehemaliger Pflegekunde von mir zu berichten, das dieser Ort einmal die größte Kneipendichte im Raum Köln besaß, praktisch jeder zweite Haushalt sollte dort eine Schanklizenz gehabt haben....das erinnert mich ein wenig an "Asterix: Der Averner Schild" wo jeder Dorfbewohner von Gergoviaeinen Laden für Weine und Kohlen besaß.


Am Dorfausgang von Hohkeppel beginnt dann ein besonders reizvoller Teil der Strecke, die Höhenstraße führt dabei an malerischen Häuschen und Wiesen vorbei. Diesen Teil gehe ich immer sehr ruhig an um bei Anwohnern, Reitern und Erholungssuchenden nicht negativ aufzufallen, 50km/h ist hier das höchste. Positiv hat sich auch das Tragen eines Jethelms ausgewirkt, beim Grüßen von Passanten habe ich stets eine freundliche Antwort erhalten.




Wenn man in Klespe auf die Talstraße nach Lindlar trifft, hat man nach 100m die Alternative ,rechts ab Richtung Segelflugplatz eine Schleife zu drehen. Leider war aber Sonntagsmorgens um 9:00 noch kein Betrieb und so fuhr ich in den Ortskern von Lindlar. Auch hier mußte ich feststellen, noch viel zu früh unterwegs zu sein. Mein Versuch ,in einem Bistro einen Kaffee zu ergattern, schlug fehl.





Noch ein paar Bilder von der malerischen Kirche und den umgebenden Gebäuden gemacht, und dann den Entschluß gefaßt, beim Landhaus Fuchs einen erneuten Anlauf für einen Kaffee zu starten.




Doch auch hier traf ich noch auf verschlossene Türen, und da meine Familie nun langsam auf ihre Frühstücksbrötchen wartete, schlug ich den direkten Weg nach Hause ein.
Fazit dieser Tour: Die Streckenwahl gibt am ehesten die Idee des Endurowandern wieder, auch wenn sie komplett über geteerte Straßen ging. Die schmalen und entlegenen Wege ließen ein Tempo weit unterhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung zu, man konnte den Blick schweifen lassen und wurde nicht von anderen Verkehrsteilnehmern gehetzt. Auf der anderen Seite machen die häufigeren Ortsdurchfahrten und Begegnungen mit Wanderen, Joggern und Reitern auch ein solch defensives Fahren notwendig, wenn man nicht bei seiner nächsten Tour ein "Anlieger frei" Schild erwarten will.

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